Das heutige Internet bietet „out-of-the-box“, und dazu noch meistens kostenlos, sehr viel Organisationsfähigkeit an. Alles ist leicht zugänglich und leicht zu benutzen, aber dennoch erstaunlich effektiv und ermöglicht Menschen und Handlungen in einer Masse zu organisieren, für die noch vor kurzem eine große, teure bürokratische Organisation notwendig gewesen wäre. Die Idee des „Organisierens ohne Organisation“ (Clay Shirky) atmet jenen optimistischen Geist, der das Netz nach wie vor umgibt: die Vision einer transparenten Gesellschaft, die Utopie der semiotischen Demokratie.
Die leichten, flexiblen Organisationen sind eine Realität, eine erfreuliche sogar. Aber sie sind nur die Hälfte der Gleichung und das Gerede davon ist sehr problematisch. Denn die Idee selbst maskiert die andere Hälfte der Gleichung, nämlich dass sehr viele der Ressourcen des Organisierens aus den Organisationen ausgewandert sind und in die Infrastruktur selbst verlagert wurden. (Ganzer Artikel via Berliner Gazette)