Datum: 14./15. Juni, 2013
Ort: Kunsthalle Karlsplatz, Treitlstr. 2, 1040 Wien
“Shared Digital Futures” ist eine zweitägige Konferenz, welche die Auswirkung digitaler Netzwerke und Technologien auf Kulturproduktionen untersucht.Im letzten Jahrzehnt hat sich ein Phänomen in unserer Gesellschaft stark ausgebreitet. Die Digitalisierung hat die Archive erreicht und sowohl Produktion als auch Distribution weitgehend transformiert.
Die etablierte Arbeitsteilung wird zunehmend hinterfragt, wodurch Theorie und Praxis verschiedenster kultureller Bereiche vor große Herausforderungen gestellt werden. Bei „Shared Digital Futures“ werden KünstlerInnen, ForscherInnen, KritikerInnen, UnternehmerInnen und ein engagiertes Publikum Erfahrungen austauschen, Ideen diskutieren und wesentliche Herausforderungen an unserer Gesellschaft reflektieren:
- Wie kann ein erweiterter Zugang zu digitalen Netzwerken eine diversifizierte Kulturlandschaft fördern?
- Welche Möglichkeiten ergeben sich durch die Auflösung der Grenzen zwischen KünstlerInnen und Publikum?
- Was bedeutet es, wenn kulturelle Arbeiten als fertiggestelltes Werk und gleichzeitig als Basis für neue Arbeiten aufgefasst werden?
Der breite Widerstand gegen ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement) Anfang 2012 zeigt, dass aktuelle Businessmodelle der kulturellen Verwertung in eine Sackgasse geraten. Das bestehende Urheberrecht zu verlängern, ist nicht nur der falsche Weg, sondern auch politisch nicht länger tragbar.
Diese veränderten Umstände haben vielfach zu einem Aufschrei von AutorInnen und Verlagen geführt, welche die Basis westlicher Kultur bedroht sehen und relativ wenig neue Ideen und Zugänge wahrnehmen, wie das Urheberrecht in Zeiten des Wandels adaptiert werden kann. Findet einfach nur ein Wandel von alten Monopolen, basierend auf Urheberrecht, Finanzierung und Distribution, zu neuen Monopolen, basierend auf Zugang, Intelligent Filtering und Interaktivität, statt?
Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt – deshalb besteht ein dringender Bedarf zur diskursiven Auseinandersetzung!
Aus dem Blickpunkt einer neuen Solidarität zwischen KünstlerInnen und Publikum, zwischen innovativen KulturproduzentInnen und einer interessierten Öffentlichkeit, trägt „Shared Digital Futures“ zu diesen Debatten bei. Ein Standpunkt, bei dem sich verbesserte Zugangsmöglichkeiten mit erweiterten Chancen für die kulturelle Praxis verbinden.
TeilnehmerInnen: Philippe Aigrain (FR), Michel Bauwens (BE), Ewen Chardronnet (FR), Dirk Gehlen (DE), Lena Henningsen (DE), Eric Kluitenberg (NL), Jamie King (UK), Zoe Leela (DE), Jonathan Saldanha (PT), Olivier Schulbaum (SP) (u.v.m.)
„Shared Digital Futures“ bietet Präsentationen, offene Diskussionen, Workshops und Live-Performances.